„Vor jedem Suizid steht ein nicht geführtes Gespräch“
Zuhören und begleiten – Die Osnabrücker Telefonseelsorge feiert im kommenden Jahr ihr 40-jähriges Bestehen.
Landessuperintendentin Birgit Klostermeier besuchte die TelefonSeelsorge schon vorher. Eigentlich sind Besucher nicht erlaubt und von Außen ist die Einrichtung auch nicht erkennbar. Anonymität ist ein zentrales Kriterium der Arbeit und des Angebotes der Telefonseelsorge.
„Wir schützen damit nicht nur unsere Ehrenamtlichen, sondern auch die Anrufer. Niemand soll zögern anzurufen, weil er befürchten muss, dass seine Nachbarin hier gerade Dienst hat“, sagt Pastor Matthias Wille, der die TelefonSeelsorge seit 2010 leitet.
- Mehr als 11.000 Menschen haben im vergangenen Jahr mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der TelefonSeelsorge des Diakonischen Werkes in Stadt und Landkreis Osnabrück gesprochen.
- Mehr als 70 Ehrenamtliche bieten den Anrufern ein offenes Ohr – an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr.
- Die professionell geschulten Ehrenamtlichen haben eine einjährige Ausbildung mit wöchentlichen Treffen absolviert.
- Bleiben sie dabei, legen sie sich auf zwei Schichten pro Monat fest, die je vier Stunden dauern, sowie auf fünf Nachtdienste pro Jahr.
- Es rufen mehr Frauen als Männer an; alle Altersgruppen und Konfessionen sind vertreten.
- Es wird zu jeder Tageszeit angerufen – vormittags genauso wie abends oder nachts.
- Manche Fälle gehen den Telefonseelsorgern besonders nahe. Deshalb gibt es im zwei- oder vierwöchigen Abstand zusätzlich Supervisionstreffen.