Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. (Offenbarung 21,6)
Die Jahreslosung will uns verlocken, uns offen zu halten. Durstig zu bleiben nach der Gerechtigkeit Gottes. Sehnsüchtig zu bleiben.
Sie erinnert, dass Gottes Haushaltsführung sich nicht nach Gewinn und Bilanzen richtet. Stattdessen: Eine Ökonomie des Umsonst und des Genug.
Sie traut uns zu, mehr als Wasser zu sein. Geist Gottes in Menschengestalt. Sie ermutigt, unser Leben vor Ort und weltweit, in unseren Konfessionen, ökumenisch und mit anderen zusammen so zu gestalten, dass alle genug zum Leben haben.
Sie bringt uns manchmal so kleinlich Berechnenden den großen Gastgeber beschämend nah:
„Einmal wird uns gewiss,
die Rechnung präsentiert für den Sonnenschein,
und das Rauschen der Blätter
die sanften Maiglöckchen, und die dunklen Tannen,
für den Schnee und den Wind,
den Vogelflug und das Gras,
und die Schmetterlinge,
für die Luft, die wir geatmet haben
und den Blick auf die Sterne,
und für alle die Tage,
die Abende und die Nächte.
Einmal wird es Zeit,
dass wir aufbrechen und bezahlen;
bitte die Rechnung.
Doch wir haben sie ohne den Wirt gemacht.
‚Ich habe euch eingeladen,’ sagt der und lacht,
so weit die Erde reicht: ‚Es war mir ein Vergnügen!’“
(Lothar Zenetti)
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Neues Jahr.
Ihre Birgit Klostermeier