Die erste Pastorin für Ströhen
„Freundlich – herzlich – Ströhen!“…so fasste Kerstin Wackerbarth den ersten Eindruck von ihrer neuen Wirkungsstätte zusammen. Am So., 4.2. wurde sie in der voll besetzten Kirche in Ströhen von Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier ordiniert. Familie, Freunde und Gemeindemitglieder ihrer letzten Vikariatsstelle in Kolenfeld bei Hannover waren gekommen. Dazu eine große Zahl von Kolleg*innen aus dem neuen Kirchenkreis Diepholz. Kerstin Wackerbarth wird nach einem Jahr Vakanz die erste Pastorin überhaupt in der Gemeinde Ströhen sein. „Na, was das wohl gibt?“, bemerkte die Landessuperintendentin unter Gelächter und leitete zu dem Ordinationsspruch der neuen Pastorin über: „Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit“ (2. Kor 3,17). Frei seien wir durch unser Anvertrauen an Gott, das uns immer wieder den Neuanfang ermögliche, so die Regionalbischöfin. Bei der neuen Pastorin ahne sie die Lust, sich neugierig in die Freiheit zu stellen. In ihrer Predigt ging sie auf das Gleichnis des Sämannes ein. Es zeige wie wichtig es sei, beim großzügigen Austeilen der Saat darauf zu vertrauen, dass etwas auch ohne unser Zutun geschehe, so Klostermeier. Sich in die Freiheit zu stellen bedeute, mit der Hoffnung und dem Risiko zugleich unterwegs zu sein. Als Pastorin könne Frau Wackerbarth darauf trauen, dass schon vor ihr gesät worden sei und dass das auch nach ihr geschehe.
Bei der Ordination, der feierlichen Segnung in das Amt der Pastorin, wurde die Landessuperintendentin unterstützt von Pastor Bernd Niss, bei dem Kerstin Wackerbarth ihr Gemeindepraktikum absolviert hatte, Christiane Preising, ihrer Studienkollegin aus Marburger Zeiten und Heide Husmann, der langjährigen Vorsitzenden des Kirchenvorstandes. Superintendent Klaus Priesmeier verlas die Urkunde der Landeskirche, die mit der offiziellen Feststellung endet: ‚Sie führt die Amtsbezeichnung „Pastorin“‘. Seine neue Kollegin begrüßte er sehr herzlich: Woran mögen Sie sich wohl erinnern an diesem Tag? fragte er. Und verpackte seine Antwort in einen Segenswunsch: „Es hat heute geschneit und die Erde leuchtet.“ Er wünsche ihr diese Freude, die leuchtet, sagte der Superintendent mit Bezug auf die Bibelstelle „Die Freude am Herrn ist eure Stärke“(Neh 8,10).
Auch der Kirchenvorstand hatte gute Segenswünsche für die neue Pastorin, die bei dem Segenslied des Chores ein paar Tränen verdrücken musste – angekündigt. Dass die Gemeinde musikalisch ist, stellten Chor und Posaunengruppe unter Beweis. In dem liebevoll geschmückten Gemeindesaal ging es bei Kuchen, belegten Brötchen und Grußworten noch lange weiter. Die Unterstützung der Gemeinde ist Kerstin Wackerbarth sicher. „Wir sind froh, dass sie hier ist und dass wieder Licht im Pfarrhaus brennt“, war immer wieder zu hören.
(Brigitte Neuhaus)