"Evangelisch sein bedeutet, ...dort zu sein, wo das Leben ist."
Premiere in doppelter Hinsicht: Evangelische Kirche und Diakonie in Stadt und Landkreis Osnabrück veranstalteten in diesem Jahr erstmals einen gemeinsamen Sommerempfang. Und der fand nicht wie sonst in einer Kirche statt, sondern im Stadion des VfL Osnabrück. „Wir gehen raus aus den eigenen Gebäuden an andere Orte. Evangelisch sein bedeutet, sich herausfordern zu lassen, dort zu sein, wo das Leben ist“, betonte Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier im Vorfeld.
Und noch ein zweites verbinde sie mit dieser Verantaltung: „Evangelisch sein heißt vielfältig und ganz verschieden zu sein. Gemeinden im Artland sind anders als die Gemeinden im Georgsmarienhütter Raum, die Diakonie arbeitet an den Orten jeweils ganz unterschiedlich. Und dennoch: Wir alle gehören zusammen.“
Gemeinsamer Anpfiff statt offizieller Begrüßung: So starteten die Landessuperintendentin, die drei Superintendenten und der Vorsitzende der Konferenz der Diakonie zwei Wochen vor der Fußball-Weltmeisterschaft in den Abend im Stadion an der Bremer Brücke. Thema waren „Fairplay“, Fairness und religiöse Elemente im Fußball. Die Parallelen machte Eugen Eckert, Fußball-Kontaktpfarrer der EKD deutlich. Mit der jüngsten Geschichte von „David und Goliath“ im DFB-Pokalfinale stieg der Pastor ein, der in der Kapelle des Frankfurter Eintracht-Stadions arbeitet. Die Landessuperintendentin moderierte den Abend und erweiterte ihre Talkrunde noch um den Sportdirektor des VfL, Benjamin Schmedes, und den 19-jährigen Nachwuchsspieler, Sebastian Klaas. In dem Gespräch ging es um Götter und ihren Fall, um Vorbilder, um Versagen und die Erlaubnis, genau das zu dürfen. Aufgelockert durch die Ballkünste eines Jongleurs verging die erste Halbzeit unterhaltsam und fast zu schnell. Denn mehr Zeit zur Vertiefung der Gesprächsthemen hätte nicht geschadet.
Die zweite Halbzeit spielte sich im VIP-Bereich des Stadions bei Bier, Currywurst und durchgängig guter Laune ab, bevor es zur Andacht zurück auf die Stadionränge ging. Posaunenchor, Psalm und Vater unser im Stadion. Danach Abpfiff. Kirche und Diakonie gemeinsam und an anderem Ort funktionierte an diesem Abend gut. „Erfrischend“ und “Es war eine gute Idee, den Empfang einmal anders zu machen!“ war als Feedback zu hören.
Öffentlichkeitsarbeit Sprengel Osnabrück
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