Visitation im Kirchenkreis Syke-Hoya

Nachricht 30. September 2018

"Die Entfernungen bleiben eine Herausforderung"
Vom 27.08. – 07.09.2018 führte Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier gemeinsam mit einem zehnköpfigen Team die Visitation im Kirchenkreis Syke-Hoya durch. Über Eindrücke aus dem flächenmäßig fünftgrößten Kirchenkreis in der Landeskirche und Bilder von Kirche ging es auf der abschliessenden Pressekonferenz im Haus der Kirche in Syke.

Große Freiheit neu zu denken
"Die Entfernungen bleiben eine Herausforderung", so die Landessuperintendentin. Zugleich würden die Kilometer mühelos überwunden, wenn Angebot und Motivation stimmten, wenn die Nähe zum Menschen gegeben sei, ergänzte sie. Und klar sei auch: „Verordnen kann man nichts. Es gibt hier im Kirchenkreis eine große Freiheit, über Bestehendes hinauszudenken“. Superintendent Dr. Michael Schröder betonte die Synergien, die durch die gemeinsame Verwaltung mit dem Kirchenkreis Grafschaft Diepholz in den Arbeitsfeldern Diakonie und Kindertagesstätten geschaffen worden seien. 

Die Kirche muss sichtbarer werden
Beeindruckt von den vielfältigen Aufgaben, die die Kirche in der Gesellschaft übernimmt, vom Engagement der Ehrenamtlichen und von der ansteckenden Dynamik in der Jugendarbeit, zeigten sich die Mitglieder der Visitationskommission. Die Kirche müsse in all dem noch sichtbarer werden, forderte etwa Johann-Dieter Oldenburg, Bürgermeister der Gemeinde Schwarme. Sie alle hätten viel gelernt und bei allen Mitarbeitenden den tiefen Glauben gespürt, die Freude an der Arbeit, äußerte Adelheid Brüning, Geschäftsführerin Forsthaus Heiligenberg. Es seien bemerkenswerte zwei Wochen gewesen, in denen man auch dem eigenen Glauben und der eigenen Spiritualität auf die Spur gekommen sei, ergänzte Klaus-Dieter Sprenger, Leiter der Sparkassen-Geschäftsstelle Bassum für alle Teilnehmenden der Visitationskommission. 

Gemischte Teams aus der Region
Die Landessuperintendentin setzt auf diese gemischten Teams für die Begleitung ihrer Visitationen: „Wir haben verschiedene Berufsgruppen im Team, die ihre jeweils eigenen Perspektiven einbringen. Diese „Experten vor Ort“ leben und arbeiten hier und können deshalb hilfreiche Erfahrungen einbringen".  

Blasorchester - ein Bild von Kirche
„Wie nehmen Sie die Kirche wahr? Welches Bild haben Sie von der Kirche?“ wollte die Landessuperintendentin abschließend von den anwesenden Pressevertretern wissen. Das Bild vom Blasorchester fiel einer Journalistin ein: Früher schwer zu ertragen mit ernstem, strengem Programm, nehme sie heute diese Musik ganz anders wahr: fröhlich, offener, mit neuem Repertoire. Die Kirche böte den Menschen heute Raum, etwas auszuprobieren. In Zeiten, in denen "kümmern" uncool geworden sei, habe die Kirche eine Verantwortung, genau das zu betonen.

Stärken der Kirche
Die jahrhundertelange Erfahrung mit der Gestaltung von Ritualen rief Landessuperintendentin Birgit Klostermeier als eine Stärke der Kirche in Erinnerung. Lebensübergänge werden über Rituale gestaltet. Neben Taufe, Konfirmation, Trauungen und Beerdigungen gehörten heute z.B. auch  Einschulungsgottesdienste dazu. Sie betonte die Aufgabe, als Kirchengemeinden sensibel für das zu bleiben, was in der Gesellschaft geschehe und wie das gemeinsame Leben vor Ort gestalten werden müsse. "Die Texte der Bibel - jeden Sonntag in den Gottesdiensten - erzählen davon und regen an, ins Gespräch zu kommen".

Themen der Visitation waren bei den über 30 Terminen u.a. Kirche und Schule, Kooperation von Haupt- und Ehrenamtlichen, Verwaltung des Kirchenkreises (Kirchenamt), Diakonisches Werk, Kirche und Jugend, KiTa-Verband und Kooperation mit den Kommunen. Es ging um Öffentlichkeitsarbeit, Perspektiven der Kirchenmusik, des Ehrenamtes und des Pfarramtes von morgen. Gespräche mit dem Landrat, Kirchenkreisvorstand und dem Superintendenten gehören ebenso zur Visitation wie Besuche von Betrieben – in diesem Fall der Asendorfer Molkerei. Die leitenden Fragen der Visitation drehten sich um die Stärkung des Kirchenkreises und notwendige bzw. wünschenswerte Veränderungen.