Kirchenwochenende auf der Landesgartenschau

Nachricht 15. September 2018
Landessuperintendentin Birgit Klostermeier predigt beim ökumenischen Gottesdienst auf der Landesgartenschau Bad Iburg. (c)B.Neuhaus

Schöpfung als großer Gedanke Gottes 
Landesgartenschau-Kirche mobilisiert beeindruckend viele: Die Aufführung des Pop-Oratoriums „Die 10 Gebote" mit dem Crescendo-Chor Glandorf unter Leitung von Sonja Mentrup mit mehr als 1300 Gästen vor der Bühne am Abend des 8. September  war sicher einer der Höhepunkte des Kirchenwochenendes. Doch auch der ökumenische Sonntagsgottesdienst mit Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier und Domkapitular Reinhard Molitor wurde für die rund 500 Gottesdienstbesucher zum Erlebnis.

Im Schlussgebet fasst Klostermeier ihre Predigt mit den Worten zusammen: „Herr, lass Himmel werden auf dieser Erde!“ Sie habe im Vorfeld Menschen befragt, was für sie „himmlisch“ sei. Eine Frau wünschte sich „himmlische Ruhe“, ohne Fernsehen und all den Lärm der Welt. Ein Wohnungsloser meinte, Himmel sei „besser, als das, was wir hier können.“ Und ein dritter sagte: „Himmel ist, wo Frieden ist.“ Es sei doch „merkwürdig, dass wir den Himmel in uns tragen“, folgert Klostermeier. Wir hätten ein „Gefühl für das Gute“, Gott habe sich „in uns hinein gewebt“. Sie wünsche sich, dass wir „auch hier auf der LaGa, als Teil der Welt, entdecken, spüren, uns erinnern lassen – der Himmel ist da!“ Es sei viel von der Natur die Rede, die Bibel hingegen spreche von „Schöpfung“. Sie stelle sich die Schöpfung als „großen Gedanken Gottes“ vor, „und wir sind Teil dieses Gedankens“.

Auch Monsignore Molitor greift das Schöpfungsthema auf – nennt neben dem Sehen- und Staunen können, um die Schöpfung auch wahrzunehmen, die Sorge um deren Erhalt. Er mahnt eindringlich zur ökologischen Umkehr. Jeden von uns - billige Blumen, billiges Fleisch und zuviel Plastik gefährden „die Lilien auf dem Felde“. „Tut Buße!“, damit zitiert er Martin Luther und fordert den „Wandel der Herzen“.

Sonntagsmaler Superintendent Hans Hentschel stellte auch auf der LaGa seine Staffelei auf und erzählt von der grummeligen Frau Grau. Sie wird zu „Regina Regenbogen", einer freundlichen Frau mit kleinem Hund. „Ein freundliches Wort tut der Seele gut und eine gute Nachricht ist heilsam für den ganzen Körper", ist Hentschel überzeugt. Stimmungen - darum geht es auch beim Glaubensschal der BBS Marienheim, sagt Alina (19). In welcher Farbe Besucher an der übergroßen Strickliesel ein paar Reihen stricken? Sie suchen sie sich entsprechend ihrer Stimmung aus. Gut zwei Meter sind in zwei Tagen schon geschafft. Nach dem „LaGa-KirchenWochenende" geht es weiter mit dem Schal.

Mit „Männer-Mokka-Rädern" kam die Männergruppe der katholischen St-Elisabeth-Gemeinde zur LaGa. Ihr Anliegen: Gespräche zum Thema Frieden. In Bad Iburg konnten die Besucher Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit aufschreiben. Dazu gabs ein Tässchen Kaffee, Capuccino oder Tee. „Wir haben eine Partnergemeinde in Uganda und unser Kaffee ist fair gehandelt", berichtet Robert Osterheider.

Chöre, Musikgruppen - so der evangelische Liedermacher Fritz Baltruweit mit Band und einem Mitsing-Konzert - und Spielmöglichkeiten am KolpingMobil sorgten für eine bunte Atmosphäre an der GiroLive Bühne an diesem Kirchenwochenende. „Farben des Lebens" - das Motto von Kirche auf der LaGa. Himmlisch.

Text: Imma Schmidt mit Beiträgen von Claudia Sarrazin. Der Beitrag ist in der Evangelischen Zeitung erschienen (16.9., Nr. 37). Die Autorin ist Pressesprecherin der Landesgartenschau.