Pastor*innen gehen - Generalkonvent als Freiraum

Nachricht 27. September 2019

„Gut versorgt in allen Dimensionen“ - 
Es ist die „Zeit für Freiräume“. Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier hat den Impuls der Landeskirche für den diesjährigen Generalkonvent in ihrem Sprengel sehr wörtlich genommen. Die Teilnahme an dem üblicherweise verbindlichen Generalkonvent war in diesem Jahr den rd. 160 Pastorinnen und Pastoren frei gestellt. Das sei ein kleines Wagnis, aber „in diesem Jahr darf auch ein Generalkonvent anders sein“, befand Birgit Klostermeier und stellte mit einem Team eine Pilgertour durch den nördlichen Bereich des Sprengels mit Endpunkt in der benachbarten Oldenburgischen Landeskirche zusammen.

Im eigenen Rhythmus und doch gemeinsam
„Pastorinnen und Pastoren gehen“ stand auf der Einladung und dem Pilgerbüchlein das die gut 40 Pilgernden, darunter auch Landesbischof Ralf Meister am Startpunkt in der Christuskirche in Harpstedt erhielten. Tagesablauf, Impulse, Lieder und Platz für eigene Gedanken fanden sich darin. Gepilgert wurde 14 Kilometer  auf der Via Baltica, die durch den Sprengel führt. „Pastorin zu sein, Pastor zu sein ist Gottesdienst. Pilgern auch, “ so die Regionalbischöfin. Auf dem Zubringer zum Jakobsweg gingen Pastorinnen und Pastoren dieser Idee nach. Für sich, miteinander im Austausch, im eigenen Rhythmus. Fünf thematische Impulse unterbrachen an sorgfältig ausgewählten Orten die Wanderung. „Besonders genossen habe ich den Abschnitt, den wir schweigend zurückgelegt haben“, war das Fazit vieler. „Es war eindrücklich, wie sich die Wahrnehmung schärfte, nicht nur für die Natur, auch füreinander.“ Nach Zweidrittel der Strecke wartete der Bus mit frischem Kaffee, kleiner Stärkung und dem Angebot, Müde mit zum Zielort zu nehmen. „Die Streckenabschnitte waren wunderbar gewählt, ein sehr gelungener Tag, an dem alles wie selbstverständlich wirkte." Unter einem Apfelbaum versammelten sich die Pilgernden zum letzten Impuls auf der Strecke: "Du stellst meine Füße auf weiten Raum", das war nach dem Schweigen die Einladung zum Gespräch auf der letzten Etappe. "Ich habe mich gerne führen lassen und fühlte mich gut versorgt, in allen Dimensionen“, fasste ein Teilnehmer die Atmosphäre unterwegs zusammen. Normalerweise sei das mit dem „versorgen“ ja andersherum.  „Eine tolle Möglichkeit, den Tag mal anders zu verbringen“, war das oft gehörte Feedback.

Von Landregen bis Sonnenschein
Die Pilgertour hatte bei Nieselregen begonnen, der hörte nach zwei Kilometern an der ersten Impulsstation auf und am Zielort der spätromanischen Alexanderkirche in Wildeshausen schien die Sonne. Die Predigt beim Abendmahlsgottesdienst im Chorraum der alten Basilika hielt Landesbischof Ralf Meister. Der Taizé-Gesang klang dort besonders schön. Einen genussvollen Abschluss gab es beim gemeinsamen Essen im Alten Amtshaus direkt neben der Kirche. Auch die Adresse stimmte: Herrlichkeit.

 

(Brigitte Neuhaus, Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Osnabrück)