„Manchmal muss auch eine Predigt unterbrochen werden…“ Mit diesen Worten verließ Landessuperintendentin Birgit Klostermeier die Kanzel in der St.Marien-Kirche und gab den Raum vor dem Altar frei für einen Engel. Ulrike Wallis (Hannover) füllte diesen Raum mit ihren Bewegungen, ihrer Stimme und nachvollziehbar mit der Vorstellung vom Menschen, der zwischen Licht und Finsternis gestellt ist. Aus dem Altarraum führte der Tanz in den Kirchenraum hinein. An dieser Stelle setzte die Regionalbischöfin ihre Predigt fort. „ Ganz unten angekommen – Gott auf dieser Erde“.Unvorstellbar, so, wie es auch für die Weisen aus dem Morgenland, die Wissenschaftler und Gelehrten, gewesen sein muss. Dem Stern folgend suchen sie den neuen König und finden mit dem Kind in der Krippe, was sie nicht erwartet haben. „Wie oft sehen wir ein Licht und sehen es doch nicht, hören die Stimme und hören doch nicht hin“, so Birgit Klostermeier. Für das Jahr 2019 und die „Zeit für Freiräume“, wünscht sie der Gemeinde den Blick für den hellen Streifen Licht, der in den Alltag scheint und ihn unterbricht. Man müsse innehalten, um das Licht zu sehen und den Raum zu spüren, in den Gott uns in Freiheit gestellt hat. „Damit ich nicht vergesse, worum es eigentlich im Leben geht“, so die Regionalbischöfin, „und dann kann es sein – wie bei den Weisen – dass ich den Weg anders fortsetze als ich eigentlich vorgehabt habe.“ Ein Engel, Musik vom Flügel, einfühlsam gespielt von Fabio Schnug, Gedichte statt Epistellesung und eine unterbrochene Predigt: Der Gottesdienst mit Flügel(n) bot viele Ansätze, Anderes und anders zu sehen und zu hören.
„Es ist eine großartige Chance, Anderes ausprobieren und sagen zu können: „Zeit für Freiräume!“, und ich hoffe, dass wir viele Menschen in den Gemeinden für diese Idee gewinnen können“, so Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier.