In der Dunkelheit beistehen und aushalten

Nachricht 11. Dezember 2017

„Seelsorge ist die Sorge um die Seele der Menschen und gehört zu den sieben Barmherzigkeiten“, so Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier bei der Einführung von Gesa Junglas als Beauftragte für die Notfallseelsorge im Sprengel Osnabrück. Die Predigt zum Festgottesdienst am1. Advent in der St. Nicolai-Kirche in Diepholz hielt Pastorin Junglas und sie sprach über das Licht in der Dunkelheit: „In Extremsituationen, in denen Menschen gerade der Boden unter den Füßen weggezogen ist, geben die Notfallseelsorger ein Versprechen: ‚Es wird nicht dunkel bleiben‘“.

„Beistehen und aushalten“
Pastorin Junglas bringt Erfahrung und professionelle Kompetenz für das Amt mit. Seit 2001 ist sie Krankenhausseelsorgerin in Diepholz, seit 2007 leitet sie die Notfallseelsorge im Kirchenkreis Grafschaft Diepholz. „Beistehen und aushalten“, bringt sie die Arbeit der Notfallseelsorge auf den Punkt. „Wir bleiben so lange, bis das eigene soziale Netzwerk angesprungen ist, bis jemand da ist“. Die Notfallseelsorge wird im Sprengel Osnabrück in ökumenischer Verantwortung angeboten. Die jeweiligen Rettungsleitstellen alarmieren die Rufbereitschaft der Notfallseelsorge. In ihr arbeiten Pastorinnen, Pastoren und Ehrenamtliche zusammen. "Ich habe großen Respekt vor allen ehrenamtlich und hauptamtlich Tätigen im Bereich der Seelsorge", betont die Regionalbischöfin, "dazu gehört ein starker Charakter".

Zuhören und am Netzwerk bauen
Auf ihre neue Aufgabe freut sich Gesa Junglas: „Ich habe Lust, mein Wissen aus den verschiedenen Fortbildungen weiterzugeben. Das ist an dieser Stelle gefordert“. Sie wird Netzwerke zu den Rettungsleitstellen knüpfen und zuhören, wo Unterstützung nötig ist. „Im Ernstfall muss man reibungslos zusammenarbeiten, da ist es wichtig, sich zu kennen“, sagt sie.

Zur Person: Nach dem Theologiestudium in Hamburg und Tübingen und dem Vikariat in Hannoversch-Münden arbeitete die gebürtige Hamburgerin als Pastorin in York und Buxtehude. Seit 2001 und bis heute ist sie als Krankenhausseelsorgerin in den Kliniken in Diepholz und Sulingen tätig. Die Mutter von zwei erwachsenen Kindern hat in den vergangenen Jahren Fortbildungen in Personenzentrierter und Trauma-Zentrierter Seelsorge abgeschlossen. Den Ausgleich zu ihrer Arbeit findet Gesa Junglas in der Natur, meist auf dem Rücken ihres Pferdes.

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