"Ein starkes Stück" - so überschrieb Landessuperintendentin Birgit Klostermeier ihre Predigt aus Anlass der Einweihung der neuen Bronzeglocken in der Ev.-luth. Kirchengemeinde in Achelriede. Ein starkes Stück sei dieses Ereignis in dreifacher Hinsicht: Neben dem enormen Gewicht der Glocken selbst - 3000 Kilo - nannte Birigt Klostermeier den langen Atem der Gemeinde bei der Spendensammlung: Ein starkes Stück Gemeinschaft. Und drittens sei der Glockenklang an sich ein starkes Zeichen in unserr Zeit. "Denn der Klang der Glocken kann dem Leben einen Rhythmus geben. Er kann Zeit zum Innehalten anmahnen - auch unabhängig vom Gottesdienst", so die Regoinalbischöfin.
Langer Atem und ein Jahrhundertereignis
Für Pastor Christoph Schnare ist die Glockeneinweihung „ein echtes Jahrhundertereignis“. Der lange Atem der Gemeinde reichte über 40 Jahre. So lange sammelte die Gemeinde, um die stählernen Nachkriegsglocken durch Bronzeglocken ersetzen zu können. Die beiden neuen Bronzeglocken wurden bereits im Jahr 2013 von der Glockengießerei Bachert in Karlsruhe angefertigt und mit einem festlichen Umzug durch den Ort 2014 in die Kirche gebracht. Doch dann musste die Gemeinde weitere vier Jahre warten, ehe die Kosten für den Einbau der neuen Glocken dank vieler Spenden aufgebracht werden konnten. Langer Atem also noch einmal.
Glocken - auch ein Signal zum Ausatmen
Jetzt wurde ausgeatmet: Zum ersten Mal erklangen die beiden neuen Bronzeglocken in ihrer ganzen Fülle in einem Festgottesdienst zu dem die Ev.-luth. Gemeinde Bissendorf-Achelriede am 27.08. eingeladen hatte. Für die Festgemeinde war es ein bewegender Moment. "Diese Glocken sollen für immer den Frieden Gottes über das Land tragen", erklärte Pastor Christoph Schnare. DIe Einweihung der Glocken nahmen er, Kirchenvorstand und Birgit Klostermeier gemeinsam vor. Musikalisch gestalteten den Gottesdienst der Achelrieder Posaunenchor, der Gospelchor „Shine“ und die Organistin Heike Schaller.
Friedensglocke und Trostglocke
Zwei Worte aus der Bergpredigt Jesu sind auf den Glocken angebracht: „Selig sind die Friedensstifter, denn sie sollen Gottes Kinder heißen“ und „Selig sind die Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden“. Die Kirchengemeinde erinnert damit an zwei christliche Hauptanliegen: sich aktiv für die Bewahrung und Gewinnung des Friedens einzusetzen und in schweren Lebenssituationen den Trost des Evangeliums von der Liebe Gottes zu bezeugen.
Glockengruß und Gartenfest
Ein Jahrhundertereignis gehört gefeiert und so luden Pastor Schnare und die Gemeinde im Anschluss an den Festgottesdienst in den Pfarrgarten ein - mit Live-Musik, Kinderspielen, reichem kulinarischem Angebot und fröhlichen Liedern. Die alten Stahlglocken wurden gleich neben dem Kirchturm als Mahnmal aufgestellt, das an den doppelten Missbrauch der alten Kirchenglocken für kriegerische Zwecke in den beiden Weltkriegen erinnern soll.