Neu für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt

Nachricht 20. Juni 2017

Meine Leidenschaft ist es, gemeinsam mit Menschen Visionen zur Wirklichkeit werden zu lassen“, sagt die neue Referentin im kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) Nicole Beckmann. Als Referentin des Hauses kirchlicher Dienste ist sie seit dem 1.Juni insbesondere in der Wirtschaftsregion Osnabrück tätig. Beckmann versteht ihre neue Aufgabe ganz wörtlich: „Ich leiste einen kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, wenn ich Menschen an den Orten aufsuche, wo sie arbeiten, und mit ihnen ins Gespräch komme. Mich interessiert, wie und unter welchen Bedingungen die Menschen arbeiten“, so Beckmann.

Gesellschaftliche Diskussion um das Arbeitsleben 
Sie möchte als Vertreterin der Kirche auch beitragen zu gesellschaftlichen Diskussionen um die Gestaltung des Arbeitslebens. „Arbeit am Sonntag und soziale Gerechtigkeit sind Themen, zu denen Kirche etwas zu sagen hat“, betont die Theologin. „Aber auch ganz andere Fragen sind wichtig: Wie finden junge Menschen den Weg in den Arbeitsmarkt, die in der Schule als schwer vermittelbar gelten? Da gibt es schon spannende Konzepte von einzelnen Betrieben.“ Ein anderes Thema ist die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wenn jemand Angehörige zu pflegen hat. „Diese Frage betrifft heute viele Menschen, die selbst schon am Ende ihres eigenen Berufslebens stehen“, betont Beckmann.

Den Blick von Innen
Beckmann kennt Betriebe und Einrichtungen aus der Innenperspektive, denn sie war in den letzten zehn Jahren nicht als Pastorin tätig, sondern als Qualitätsauditorin. Als solche hat sie in Krankenhäusern und Kindertagesstätten die Arbeitsabläufe betrachtet und mit den Vorgaben verglichen, die diese Betriebe sich selbst in ihren Qualitätsstandards gesetzt haben. Die Fortbildung zur Qualitätsauditorin begann sie, um selbst Beruf und Familie gut vereinbaren zu können. „Ich war Pastorin in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und mein Mann Justiziar der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West“, erinnert sich die Mutter zweier Kinder. „Kurz nach der Geburt des ersten Kindes habe ich als Pastorin eine Pause eingelegt und bin zu ihm ins Ruhrgebiet gezogen.“ 2007 machte sie sich dann selbständig.

Gute Voraussetzungen in Osnabrück
Jetzt freut sie sich darauf, beide Themen verbinden zu können: die Arbeitswelt und die theologische Arbeit. „Es gibt in Osnabrück schon eine langjährige Zusammenarbeit des KDA mit den Gewerkschaften, Verbänden und Initiativen zum bürgerschaftlichen Engagement“, so Beckmann. „Besonders freut mich, dass wir dort ökumenisch arbeiten können. Das ist für mich in den letzten Jahren ganz selbstverständlich geworden, da viele Einrichtungen, die ich begleitet habe, katholisch waren.“

Nach dem Studium der Theologie und einiger Semester Wirtschaftswissenschaften spezialisierte sich Beckmann zunächst auf die Klinikseelsorge. In Gartow und Celle absolvierte sie ihr Vikariat und trat 2002 in der Kirchengemeinde St. Petri in Bad Bodenteich im Kirchenkreis Uelzen ihre erste Pfarrstelle an. Neben der halben Gemeindestelle war sie Klinikseelsorgerin in der Herz-Kreislauf-Klinik in Bad Bevensen und im Jahr 2005 dann Religionslehrerin am Herzog-Ernst-Gymnasium in Uelzen.
Beckmann ist verheiratet und hat zwei Kinder. In ihrer Freizeit läuft sie gern und arbeitet mit ihren Händen, sei es im Garten oder an der Werkbank.

Foto: Nicole Beckmann (c) Jörg Pollmann