Maria, Petrus und ich

Nachricht 02. Oktober 2017

Neues Format bei der Langen Nacht der Kirchen in Osnabrück: Ein Gespräch über den persönlichen Zugang zu zwei Heiligen bzw. biblischen Gestalten - jeweils in der Kirche der Namengeber. Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier, Bischof Dr. Franz-Josef Bode und Kirchenpräsident Dr. Martin Heimbucher haben sich zur Langen Nacht der Kirchen in Osnabrück am 22.9. darauf eingelassen. Start ist in St. Marien, danach werden die drei Gesprächspartner in den Dom St. Petrus wechseln und mit ihnen viele interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer. 
"Mit Maria und ihren Zuschreibungen werde ich nicht so schnell fertig", gesteht die Regionalbischöfin. Sie habe sich der Maria durch viele "Schichten" hindurch genähert. Heute sei Maria für sie auch ein Bild dafür, wie Gott in diese Welt kommt: "Durch ihre Bereitschaft, sich in Anspruch nehmen zu lassen, als junge Frau und als Mutter". Ihre erste Begegnung mit Maria beschreibt die Regionalbischöfin als eher sinnlich. Es war der Mariengesang der Mönche eines Benediktinerklosters bei Heidelberg, das sie ab und an besucht habe. 
Bischof Bode ist "mit Maria groß geworden", wie er sagt. Mit allem, was dazu gehört: Gesänge, Gebete, Feiertage und Messen. Wo ist Maria heute? fragt Kirchenpräsident Heimbucher in die Runde. Für die Regionalbischöfin ist klar: "Maria ist überall dort, wo es um die Anerkennung der Wirklichkeit und um das notwendige Handeln geht. Maria ist immer da, wo die eine Stimme bekommen, die man übersieht". Bischof Bode nennt Maria "ein Urbild der Kirche". Als Vorsitzender der Frauenkommission in der katholischen  Kirche schätzt er die Kompetenz der Frauen, ihre Mitarbeit in namhaften Positionen ist ihm wichtig. 
Petrus - eine ambivalente Figur
Im Dom St.Petrus steht Petrus im Mittelpunkt. Eine "ambivalente Figur", wie alle drei Kirchenvertreter feststellen. Es sei ihr schwergefallen, zu ihm einen Zugang zu finden, sagt die Landessuperintendentin. Bei Petrus komme ihr gleich die kühle Macht des Petersdoms in den Sinn und zugleich die Sehnsucht nach diesem "zauseligen und widersprüchlichen Petrus“. Petrus bleibe für sie die Anfrage und Mahnung, sich selbst ins Gesicht schauen zu müssen. Aber auch die Zusage Gottes, mit dem eigenen Scheitern leben zu dürfen. Die vielen Facetten des Petrus benennt auch Bischof Bode. Die Ambivalenz ziehe sich durch sein gesamtes Leben. Zwischen "vorlaut" und "beziehungsbedürftig" sei dieser Petrus. Zugleich Fels und Stein des Anstoßes. Dass gerade diese Person als Vorbild des Papstes gelte, fasziniere ihn, so der Bischof. 

Veranstalter der mittlerweile 3. Langen Nacht der Kirchen sind der ev.-luth.Kirchenkreis Osnabrück, das kath. Stadtdekanat Osnabrück und die ev.-ref. Gemeinde Osnabrück.  Weitere Information und Bilder http://langenachtderkirchen-os.de/