Visitation im Kirchenkreis Bramsche

Nachricht 19. September 2017

Landessuperintendentin beeindruckt von dem großen Engagement 

Ein Kirchenkreis, 30 Termine, noch mehr Gespräche und ein kontrastreiches Programm. Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier war zwei Wochen gemeinsam mit Superintendent Hentschel in einem neun-köpfigen Visitationsteam unterwegs im Kirchenkreis Bramsche. Bei dem abschließenden Pressegespräch dankte sie den Mitgliedern des Teams herzlich für ihre Zeit und Begleitung. „Es war toll, mit Ihnen unterwegs zu sein. Und es war auch wichtig, dabei  die Wege mitzubekommen, die die vielen Ehren- und Hauptamtlichen in diesem Kirchenkreis zurücklegen. Ich bin beeindruckt von dem großen Engagement vor Ort“, so das Fazit der Regionalbischöfin.

Der Rote Faden
Die Themen Ehrenamt und Veränderung in den Gemeinden sowie das Verhältnis von Gemeinden zum Kirchenkreis bildeten den roten Faden der Visitation. „Ich erinnere vor allem die Gespräche mit den Ehrenamtlichen“, so Klostermeier. „Die zupackende Haltung nach dem Motto: Uns ist Kirche vor Ort wichtig, also verändern wir was. Da steckt viel Energie drin“, so die Regionalbischöfin. Diese Einstellung sei ihr auch in der Diakonie und im Gespräch mit dem Kirchenkreisjugendkonvent begegnet. „Im Wohnzimmer ging’s los“, war die Antwort auf die Frage nach den ersten Schritten zur Veränderung in den drei Gemeinden Berge, Bippen, Menslage. Den Eindruck, dass die Gemeinden vor Ort sowohl gedanklich als auch in der Praxis weiter sind als die Strukturen der Amtskirche, bestätigte  auch Gerd Beckmann, Rektor einer Oberschule und Mitglied im Visitationsteam.

„Ehrenamt braucht Hauptamt“
Um das Ehrenamt und verändertes Engagement parallel zu den Veränderungen in den Gemeinden, politischen wie kirchlichen, ging es daher auch bei einem Gespräch mit den Bürgermeistern der Kommunen. „Das ist schon etwas sehr Ungewöhnliches, dass alle Bürgermeister zu dem Gespräch  gekommen sind“, zeigte sich Dr. Birgit Klostermeier beeindruckt von der großen Runde. Kontakt und Zusammenarbeit der politischen und kirchlichen Akteure seien gut, so die einhellige Einschätzung der Bürgermeister. Die Herausforderung, nötigen Strukturveränderungen und ein sich änderndes gesellschaftliches Umfeld seien ähnlich in politischen und klirchlichen Gemeinden. Wie auch „bei Kirchens“ kenne man in der Kommunalpolitik "Kirchturmdenken" und Ängste vor Veränderung. Erfahrbare Wirksamkeit und Wertschätzung für Ehrenamtliche seien nötig. „Ehrenamt braucht Hauptamt“, so Birgit Klostermeier.

Das Visitationsteam
„Wir haben den Schatz der Ehrenamtlichen wahrgenommen, aber er scheint noch längst nicht gehoben“, war nach zwei Wochen der Eindruck bei den Mitgliedern des gemischt-konfessionellen Visitationsteams. „Auch hier zeigt sich Neues“, befand die Landessuperintendentin. Heide Wichmann ist berufstätig und hat drei kleine Kinder. Für die Visitation hat sie sich "noch ein paar Termine zusätzlich freigeschaufelt. Weil ich so beeindruckt war von dem Engagement das wir erlebt haben." Die Strukturdebatten seien in der evangelischen wie katholischen Kirche ähnlich gelagert, bemerkte Christian Calderone, MdL und nebenbei Lektor in seiner katholischen Kirchengemeinde. Ihn habe bei der Visitation der Wille der Menschen beeindruckt, der Kirche ein Gesicht zu geben und sie in die Zukunft zu führen.

„Sie haben den Kirchenkreis wunderbar erobert“
Das Besuchsprogramm war kontrastreich und berührte viele gesellschaftliche Ebenen. Nach einem Besuch im Niedersachsenpark, der damit wirbt, der größte interkommunale Gewerbe- und Industriepark Niedersachsens zu sein, folgte der Besuch auf dem CSA-Hof Pente (Cooperative Supported Agriculture). Internationale Großbetriebe im Landmaschinenbau und kleinteilige solidarische Landwirtschaft nur wenige Kilometer voneinander entfernt – ein Spiegelbild Niedersachsens auf der Ebene des Kirchenkreises. Ehrenamtliche, die einfach „im Wohnzimmer“ loslegen mit ihrem Engagement, eine starkes Team im Diakonischen Werk, das sich zukunftsweisende Arbeitsformen gegeben hat, eine Jugend, die sich unter das Motto stelle: „Gott beruft nicht die Begabten, sondern begabt die Berufenen“. Das alles stimme sie zuversichtlich, betont Dr. Birgit Klostermeier am Ende ihrer Visitationsreise durch den Kirchenkreis Bramsche. Superintendent Hans Hentschel richtete anerkennende Worte an das gesamte Visitationsteam:  „Sie  haben den Kirchenkreis wunderbar erobert“.