"Glauben bleibt ein Wagnis" . Mit einem Sprung vom Drei-Meter-Brett ins Ungewisse verglich Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier den Zugang zum Glauben in ihrer Predigt bei dem Ökumenischen Stadtgottesdienst am Sonntag, 20.08. in Melle. In ihrem Fall sei es sogar eher das Ein-Meter-Brett gewesen. "Am Anfang des Glaubens stehen Seufzen und Staunen. Dann aber muss man springen", so die Regionalbischöfin. Springen in der Gewissheit, gehalten zu werden und in der Ungewissheit darüber, was der Glaube mit dem eigenen Leben mache.
Glauben wagen – Vielfalt leben - unter dieses Motto hatten die Veranstalter den Open Air Gottesdienst auf dem Rathaustplatz in Melle gestellt. 500 Jahre nach der Reformation und in ihrer Folge der Spaltung in die evangelische und die katholische Kirche sind die beiden Konfessionen in den letzten 50 Jahren aufeinander zugegangen. Heute pflegen sie ein gutes ökumenisches Miteinander auch in der Stadt Melle.
Von einander wissen hilft
Das Wissen voneinander und das Verständnis füreinander haben zugenommen. Ökumenische Gottesdienste und Begegnungen sind heute ganz selbstverständlich und nicht mehr wegzudenken. "Bei allem was die Konfessionen bis heute noch trennt, sehen wir stärker auf das, was uns als Christinnen und Christen miteinander verbindet. Wir sehen in Jesus Christus die Mitte und in der Bibel die Grundlage unseres Glaubens", so Superintendent Hannes Meyer-ten Thoren. Dass die Bibel Fragen offen lässt, nicht einfach festzulegen ist, dass sie damit uns selbst immer wieder infrage stellt, das wurde auch ganz plastisch erkennbar.
Viele Mitwirkende aus vielen christlichen Gemeinden
Die Schätze der anderen für sich zu entdecken, darum ging es in den Begegnungen am Sonntag unter strahlend blauem Himmel. Die evangelisch-lutherischen und katholischen Kirchengemeinden in Melle, sowie die reformierte Gemeinde, die Baptisten und die freikirchliche Gemeinde hatten gemeinsam zu diesem Open-Air-Gottesdienst in Melle-Mitte eingeladen. Mitwirkende aus den Gemeinden, viele Sängerinnen und Sänger aus den katholischen Vokalchören und Bläserinnen und Bläser aus den Posaunenchören der evangelischen Gemeinden gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit.