„Ich wollte schon als Jugendliche in diesen Beruf“
BASSUM. Nordwohlde und Bassum haben eine neue Pastorin. Sie heißt Sandra Kopmann, ist 27 Jahre alt und sie wurde heute von Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier in ihr Amt eingeführt. In ihrem Ordinationsgottesdienst stellte sich Kopmann in Nordwohlde der Gemeinde vor. Wir haben ihr vorab einige Fragen gestellt.
Frau Kopmann, Sie kommen nun als neue Pastorin nach Nordwohlde und Bassum. Kennen Sie die Gegend hier?
Noch wenig. In Bassum bin ich früher schon mal gewesen, weil ich als Jugendliche Sportschützin war. Daher kenne ich das Schießsportzentrum des NWDSB. Aber das ist jetzt schon eine Weile her. Im vergangenen November war ich dann in Bassum und Nordwohlde, um die Gemeinden zu besuchen und zu sehen, ob die Chemie stimmen könnte. Und ich glaube, das wird sie. Ich kenne also noch nicht viel hier in der Gegend, aber ich denke, die Kollegen und Kirchenvorstände werden mir noch einige Sehenswürdigkeiten in der Umgebung empfehlen können, damit ich die Region schnell gut kennen lerne.
Wie und wo sind Sie selbst aufgewachsen?
Die ersten zehn Jahre meines Lebens in Wittenberge in der Prignitz. Anschließend ist meine Familie nach Bramsche im Landkreis Osnabrück gezogen, wo ich 2008 mein Abitur gemacht habe. Danch bin ich nach Wuppertal gezogen, um an der Kirchlichen Hochschule mein Grundstudium zu absolvieren. 2010 zog ich nach Münster, um dort mein Studium fortzusetzen und 2014 abzuschließen. Parallel zum Studium habe ich im „GOP Varieté“ als Service-Aushilfe gearbeitet.
Direkt im Anschluss an mein Studium habe ich im September 2014 mein Vikariat begonnen – also die praktische Ausbildungsphase als Pastorin. Diese zweieinviertel Jahre habe ich abwechselnd in der St. Laurentius Gemeinde Liebenau im Landkreis Nienburg/ Weser und im Predigerseminar Loccum verbracht. Am 1. Februar habe ich nun in Nordwohlde und Bassum meinen Entsendungsdienst angetreten.
Kommen Sie alleine nach Nordwohlde oder bringen Sie jemanden mit?
Ich werde zunächst alleine nach Nordwohlde ziehen. Mein Lebensgefährte macht im Moment noch seine praktische Ausbildung zum Lehrer für die Fächer Mathematik und Sport am Gymnasium. Aber wir hoffen, dass er nach Abschluss seines Referendariats hier in der Nähe eine Stelle findet und wir wieder zusammen ziehen können. Bis dahin werden wir also eine Wochenendbeziehung führen – da mache ich mir keine Sorgen, das kennen wir schon vom Beginn unserer fast zehnjährigen Beziehung. Aber ich freue mich natürlich, wenn es nach dem Jahr klappt, dass er hier auch einen Job findet. Denn er ist sowohl beruflich als auch privat mein Gegenpol, wir helfen uns oft gegenseitig, andere Standpunkte und Ansichten zu verstehen.
Ihr erster Eindruck von Nordwohlde und Bassum?
In meinen ersten Besuchen haben sich beide Gemeinden sehr offen und freundlich gezeigt, und ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit! Ich bin gespannt darauf, wie die Arbeit im Team mit Pastorin Kuschmann und Pastor Straatmann läuft, und wie sich die regionale Zusammenarbeit, die ja bereits begonnen hat, weiter entwickeln wird. Ich bin auch gespannt auf die Gemeinde und auf die Zusammenarbeit mit den Bestattern und Vereinen. Außerdem freue ich mich auf die Erfahrung, zum ersten Mal als vollwertige Pastorin in einer Gemeinde zu arbeiten.
Kommen Sie mit einem bestimmten Schwerpunkt in den Kirchenkreis?
Durch die Stellenteilung – 50 Prozent Nordwohlde und 50 Prozent Bassum – sind mir bestimmte Schwerpunkt vorgegeben: In Bassum beispielsweise werde ich die Kollegen vornehmlich bei der Konfirmandenarbeit und bei Beerdigungen unterstützen. In Nordwohlde möchte ich erst einmal schauen, was alles da ist und wo Bedarf besteht. Daran wird sich dann mein Schwerpunkt ausrichten.
Was für eine Pastorin bekommen die Menschen in Bassum und Nordwohlde mit Ihnen? Was interessiert Sie? Was sollte man über Sie wissen?
(lacht): Was für eine Pastorin kommt, ist eine gute Frage. Schließlich war ich bisher „nur“ Vikarin.
Aber mit mir bekommt Nordwohlde auf jeden Fall eine junge Frau als Pastorin, die schon kurze Zeit nach ihrer Konfirmation diesen Beruf ergreifen wollte. Zur Vorbereitung auf Andachten und Predigten gehe ich gerne raus an die frische Luft, in die Natur – da hat Nordwohlde ja einiges zu bieten, wie ich schon gesehen habe. Durch mein Vikariat habe ich meine Freude an der Arbeit mit Kindern entdeckt, obwohl ich selbst noch keine Kinder habe. Ansonsten bin ich offen dafür, mich in funktionierende Strukturen einzubringen, aber auch Neues auszuprobieren. Falls dann noch Freizeit übrig bleibt, überzeugt mich mein Lebensgefährte zu sportlichen Aktivitäten. Wenn ich mich mit meiner Lieblingsfreizeitgestaltung durchsetze, dann lese ich gerne Romane, greife zu Wolle und Häkelnadel, oder ich singe – am liebsten im Chor.
Interview: Miriam Unger