Am Anfang war das Wort – Geh, und finde Deine Worte
Gute Worte als Salz in der Suppe des Frauenmahls
Frauen wollen zu Wort kommen und sie möchten Gehör finden. 170 Frauen begaben sich in der St. Katharinen-Kirche auf die Suche nach der Bedeutung des richtigen Wortes und machten selbst reichlich Gebrauch vom Austausch. Beim Frauenmahl gab es Anregungen und Impulse für Geist und Seele sowie Köstliches für den Leib.
Diese Mischung von geistiger und kulinarischer Stärkung war perfekt. Ein Team evangelischer Frauen aus Kirche, Diakonie und Ehrenamt hatte diese doppelte Nahrungsaufnahme sorgfältig vorbereitet. Das Salz in der Suppe waren die Rednerinnen Landessuperintendentin Dr. Birgit Klostermeier und Dr. Antje Schrupp. Politikwissenschaftlerin und Autorin aus Frankfurt, und der Frauenlesbenchor Taktlos, der hintergründigen Worten schwungvollen Klang verlieh.
„Am Anfang war das Wort.“ Mit diesem Bibelzitat leitete Birgit Klostermeier einen festlichen Abend ein. Ihr Wunsch: Worte sollten ihr Ziel erreichen, Worte seien Sinn des Lebens und Weisheit.
Unter dem Titel „Leben – Arbeiten -Wirtschaften, Visionen vom guten Leben“ erweiterte Antje Schrupp die Bedeutung des Wortes. Leben und Arbeiten seien keine Gegensätze, Leben finde nicht nur außerhalb von Arbeit statt, sondern bezahlte und unbezahlte Arbeit seien Teil des Lebens. Zwischen den kulinarischen Menügängen ergründete sie den Unterschied zwischen Arbeit und Tun. Ist Arbeit nur das, was bezahlt wird? Muss unbezahlte Arbeit unbedingt Spaß machen? „Überlegen Sie mal, ob das, was Sie machen, Arbeit ist?“ fragte die Journalistin und gab damit den Anstoß für weitere Tischgespräche. „Frauen stehen im Mittelpunkt der Wirtschaft“. Damit läutete sie den dritten Punkt ein. Frauen sind nicht deshalb gute Wirtschafterinnen, weil sie Geld verdienen, sondern weil sie mit ihrem Tun die Welt beeinflussen, so die These. „Geld hat nur die Bedeutung, die wir ihm zumessen“, so Antje Schrupp.
Wenn 170 Gäste in einer Kirche köstlich bewirtetet werden, ist das eine planerische und logistische Meisterleistung. Viele Helfer wirken im Hintergrund mit, damit alles klappte. Allen voran Dirk Hartung und sein Cateringteam der Südstadtgemeinden Osnabrück. Sie brachten grünen Erbsen-Cappuccino, Schweinefilet, Salatvariationen und kleine Süßigkeiten zum Dessert auf die Teller.
Mit einer Aktion zum Abschluss zeigten Diakonin Birgit Jaeger und Team, dass neue ungewohnte Worte neue Denkräume eröffnen und Wirklichkeit gestalten können: Vielfalterei und Verbundenheitsweberin sind solche Neuschöpfungen. Mit der Aufforderung „Geh und finde Deine Worte“ und mit dem Abendsegen wurden die Gäste verabschiedet.