Bibelarbeit mit Bischof Bode

Nachricht 14. Mai 2017

"Gerade jetzt..." - Das erste Mal...

Der zweite Sitzungstag der Landessynode startete mit einer Bibelarbeit des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode. Es sei etwas durchaus Außergewöhnliches für ihn, in dieser Runde über einen biblischen Text zu sprechen und nicht einfach „nur“ ein Grußwort zu halten, so Bode. Im letzten November hatte sich die Landessynode für einen Tag auf den Weg nach Osnabrück gemacht und war im Friedenssaal von Oberbürgermeister Griesert und Bischof Bode begrüßt worden.

Zielpunkt der Ausführungen Bodes war das Bibelwort: „Gerade jetzt sollte sich die Kraft des Herrn in ihrer ganzen Größe zeigen“ (Num 14,17). Das „Gerade jetzt“ sei eine Chance, gemeinsam die Welt anzusehen. Zum Wahrnehmen der Lebenswirklichkeit gehöre gerade im Jahr des Reformationsgedenkens die gemeinsame Verantwortung in der Ökumene. Es gehe in darum, die Zeichen der Zeit gemeinsam im Licht des Evangeliums zu deuten und dabei die Handschrift des gemeinsamen Gottes zu entdecken, so der Theologe. Besonders bewegt habe ihn der Moment bei dem Ökumenischen Buß- und Versöhnungsgottesdienst „Healing of Memories“ im März in Osnabrück, als sich beide Bischöfe die Worte „Wir freuen uns, dass es Euch gibt und ihr den Namen Christi tragt!“ einander zugesprochen haben, so Bode. Er forderte die Friedenskraft der Religionen herauszustellen: „Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass der Friedensbeitrag des Christlichen größer ist als das Konfliktpotential untereinander.“ So geschehe es zum Beispiel beim Weltfriedenstreffen im September 2017 in Osnabrück und Münster. Bode betonte zudem die gemeinsame ethische Verantwortung. Eine Gemeinsamkeit sei zum Beispiel die Sorge um den „verdunstenden Glauben“. Er entwickele sich, so Bode, von einem „Du-Glauben“ hin zu einem „Es-Glauben“. Es werde zunehmend an „irgendetwas“ geglaubt werde, aber immer weniger Menschen glaubten an die Beziehung zu einem persönlichen Gott.

Sein Gebet „Einheit in Gott finden“ und ein Lied standen am Ende der Bibelarbeit bevor Bischof Bode von den Synodalen mit sehr herzlichem Applaus verabschiedet wurde

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