„Gewalt kann nie eine Lösung sein“ -
Als Christinnen und Christen stehen wir dem Angriff Russlands auf die Ukraine fassungslos gegenüber. Mit Entsetzen registrieren wir, dass rund 30 Jahre nach dem Krieg in Jugoslawien ein neuer Krieg in Mitteleuropa gezielt vorbereitet und eröffnet wurde. Lange haben wir auf eine friedliche Weltgemeinschaft gehofft, in der die globalen Themen wie Klimawandel und Corona-Pandemie gemeinsam bewältigt werden können. Mit dem Überfall auf die Ukraine ist zugleich dieser Traum zerstört.
Wir appellieren an die Staatengemeinschaft, sich weiter mit aller Kraft für eine diplomatische Lösung einzusetzen und ihr Handeln an den grundlegenden Prinzipien der Vereinten Nationen auszurichten. Die gegenwärtigen russischen Angriffe auf die Ukraine bedeuten einen Bruch des Völkerrechts. Sie müssen umgehend gestoppt werden.
Wie in allen Kriegen werden auch diesmal gewalttätige Auseinandersetzungen vor allem zulasten der Zivilbevölkerung gehen. Die Staaten der Europäischen Union müssen sich auf eine schnelle und unbürokratische Aufnahme von flüchtenden Menschen aus der Ukraine vorbereiten und geeignete Unterbringungsmöglichkeiten schaffen. Über unsere kirchlichen Netzwerke wie Brot für die Welt und Diakonie sondieren wir Möglichkeiten, Flüchtlinge in der Grenzregion zur Ukraine aufzunehmen und zu betreuen.
Gewalt kann nie eine Lösung sein und wird immer nur wieder neue Gewalt hervorrufen. Mit unseren Gedanken sind wir bei den Menschen in Osteuropa. Am 25.2. findet um 18.00 Uhr ein zentrales ökumenisches Friedensgebet in der St. Marienkirche OSnabrück statt.
Friedrich Selter, Regionalbischof für den Sprengel Osnabrück