„… noch bist du da“ lautet der Titel einer Ausstellung mit umfangreichem Begleitprogramm, die am Freitag, 1. Juli, in der Osnabrücker Innenstadtkirche St. Marien durch Regionalbischof Friedrich Selter, den Künstler Uwe Appold, Pastor Torsten Both und Dr. Katharina Rogge-Balke vom Haus kirchlicher Dienste in Hannover eröffnet wird. Um 18 Uhr beginnt die Vernissage mit Brot und Wein sowie einer Einführung. Für die Musik zeichnet Kirchenmusikdirektor Carsten Zündorf verantwortlich. Zu den Öffnungszeiten der Kirche werden bis Sonntag, 14. August, 20 Bilder zu sehen sein, die der Flensburger Künstler Uwe Appold zu ebenso vielen Gedichten verschiedener Dichter*innen gemalt hat. Sie setzen sich mit dem Lebensthema Verlangsamung, Älter werden, Sterben und Abschied auseinander.
Die Gedichte, von denen Appold sich hat inspirieren lassen, stammen aus einer großen Zeitspanne vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Zu den Autor*innen zählen zum Beispiel Walther von der Vogelweide, Friederike Mayröcker oder Rose Ausländer. Ihr Gedicht lieferte den Titel für die Ausstellung. Es beginnt mit den Worten „Wirf deine Angst in die Luft“ und endet mit „noch bist du da – Sei was du bist – Gib was du hast“. „Der Titel der Ausstellung von Uwe Appold berührt ein Thema, das wir gerne verdrängen“, sagt Regionalbischof Friedrich Selter, „die eigene Sterblichkeit und auch das Altern. Aber in tragischer Paradoxie haftet die Sterblichkeit allem Lebendigen an. Mit dem Text von Rose Ausländer öffnet Appold den Blick für ein würdiges Leben, das Sinn hat. Den Zeilen der Dichterin widmet er seine ‚schwarzen Bilder‘. In diesen schwarzen Bildern und dunklen Texten ist viel Farbe und Lebendigkeit zu entdecken. So werden sie zu einer Ode an die Hoffnung.“ Der Künstler Appold ergänzt: „Gedichte sind wie Kraftwerke für mich, sie geben eine starke Energie ab.“