Wertekompass und Visionen - Woche der Diakonie
Sowohl zum Auftakt als auch beim Abschluss der Woche der Diakonie predigte Regionalbischof Friedrich Selter in Schledehausen und Fürstenau und machte deutlich, in welcher Weise Glaube und Handeln zusammengehören.
Strahlender Sonnenschein, Posaunenklänge und nicht zuletzt die herzliche Bitte des Regionalbischofs, der Hilfe am Nächsten treu zu bleiben und Visionen für die Diakonie der Zukunft zu entwickeln – so die positive Zusammenfassung des Festgottesdienstes der DiakonieStiftung Osnabrücker Land, der in diesem Jahr in der St. Laurentius Gemeinde in Schledehausen stattfand. Das geplante Fest im Kurgarten Schledehausen hatte die Diakonie Stiftung wegen Corona schweren Herzens abgesagt. Die vereinigten Posaunenchöre der Bissendorfer Gemeinden hatten sich ihr Kommen aber nicht nehmen lassen - über ihr Konzert auf der Kirchwiese freuten sich Gottesdienstbesucher, Aktive der DiakonieStiftung und der Kirchengemeinde.
Festprediger war Regionalbischof Friedrich Selter, der auch das neu bestimmte Kuratorium in sein Amt einführte. Er dankte diesem und allen Stiftungsfreunden und -freundinnen für ihre Bereitschaft, den Umbruch der Kirche tatkräftig zu unterstützen, was auch heiße, den Wandel diakonischer Hilfe aktiv zu gestalten. Der Regionalbischof wünschte sich Motivation, Innovationsfreude und den Mut, auch ungewohnte Wege zu beschreiten. Ganz in diesem Sinne wirkt der Doris-Janssen-Reschke-Preis, der jetzt zum zweiten mal ausgeschrieben und von Doris Schmidtke und Frieder Marahrens vorgestellt wurde. Der Preis ist ein Ideenwettbewerb, bei dem es um diakonische, zukunftsweisende Projekte geht, die Unterstützung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen in den Mittelpunkt stellen. Im kommenden Jahr werden die überrzeugendsten Teilnehmer*innen prämiert.
Auch zum Abschluss der "Woche der Diakonie" feierte Regionalbischof Selter in Fürstenau einen festlichen Gottesdienst. Dabei ehrte er Natalia Gerdes, Leiterin des DW des KK Bramsche, mit dem Goldenen Kronenkreuz der Diakonie. Frau Gerdes begann ihre Arbeit 1998 im Kirchenkreis Bramsche als Sozialarbeiterin in der Landesaufnahmebehörde. Im Jahr 2004 wurde sie KK-Sozialarbeiterin im Kirchenkreis Bramsche, hat seitdem das Diakonische Werk unermüdlich weiterentwickelt und dabei auf die wechselnden Bedürfnisse armer Menschen reagiert. Auf ihr Engagement gehen zahlreiche Innovationen sowie die Etablierung neuer Arbeitsgebiete zurück. Diese reichen von der Eröffnung der Bramscher Tafel über das Projekt „Mit dem Einkommen auskommen“, das von der Landeskirche prämiert wurde, bis hin zur Gründung mehrerer Außenstellen in der Fläche des Kirchenkreises.
Um praktisches Engagement und einen inneren Wertekompass, der das Wohl aller in der Gesellschaft im Blick behalte warb Regionalbischof Selter in seiner Predigt. „Unsere Gesellschaft lebt sowohl von einer Rechtssicherheit, die auch die Absicherung der sozial Schwachen in den Blick nimmt, als auch gleichermaßen vom Engagement Einzelner. Die Ermahnung des 1. Briefes des Apostels Paulus an die Thessalonicher, „Ermutigt die Ängstlichen, kümmert euch um die Schwachen, und habt Geduld mit allen“, ist auch an eine Gesellschaft zu richten, die immer mehr auseinanderdriftet und in der Gefahr steht, aus dem Blick zu verlieren, was dem Wohle aller dient. Christinnen und Christen, deren Wertekompass von diesen Koordinaten geprägt ist, können durch ihr praktisches Engagement aber auch durch ihre gesamte Haltung unsere Gesellschaft zum Besseren verändern," betonte der Regionalbischof.
Text: Bärbel Recker-Preuin (DiakonieStiftung Osnabrücker Land) und Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel. Foto: Bärbel Recker-Preuin