Regionalbischof Klahr zum Gedenktag 27. Januar

Nachricht 26. Januar 2021

Gedenktag als Auftrag für die Gegenwart

Am 27. Januar ist Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalismus. Dr. Detlef Klahr, Regionalbischof des ev.-luth. Sprengels Ostfriesland-Ems, der aktuell noch die Vertretung im Sprengel Osnabrück wahrnimmt, betont die Erinnerung als Auftrag für die Gegenwart:   
 „Der 27. Januar als Tag des Gedenkens an alle Opfer des Nationalsozialismus ist mehr denn je ein wichtiger Tag in unserer Erinnerungskultur. Denken wir in besonderer Weise an diesem Tag an alle Opfer des Nationalsozialismus, ist der Gedenktag zugleich ein Auftrag für die Gegenwart. Wir brauchen die Gedenkkultur, die die Taten des beispiellosen totalitären Regimes in Deutschland nicht in Vergessenheit geraten lässt“, so der Regionalbischof. 

Am 27. Januar jährt sich zum 76. Mal die Befreiung der Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee. Seit 1996 ist der 27. Januar ein bundesweiter, gesetzlich verankerter Gedenktag. Im Jahr 2005 haben die Vereinten Nationen diesen Tag zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt.
In Osnabrück und der Region verantwortet der Landschaftsverband Osnabrücker Land e. V. (LVO) die zentrale Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus an der Gedenkstätte Augustaschacht. In diesem Jahr finden alle Veranstatlungen im digitalen Raum statt. Die ökumenische Gedenkfeier in St. Marien Osnabrück für die geistig behinderten, sinnesgeschädigten und psychisch kranken Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wird auf dem Kanal der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück übertragen. 

„Unsere aktuelle gesellschaftliche Situation ist leider durch ein Erstarken von Antisemitismus und weiterer Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit geprägt“, sagt Dr. Klahr. Es sei geboten, nicht nur an die Gräuel der Vergangenheit zu denken, sondern zugleich aktiv Vorurteile gegen gesellschaftliche Gruppen auszuräumen: „Ich freue mich, dass wir in 2021 in besonderer Weise das ganze Jahr über an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland denken und uns der gemeinsamen christlich-jüdischen Tradition bewusst bleiben.“

Dazu kann die Kampagne #beziehungsweise-jüdisch und christlich: näher als du denkst - einen wertvollen Beitrag leisten. Die ökumenische Kampagne wird von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und dem Bistum Osnabrück verantwortet und von der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Niedersachsen (ACK) unterstützt. Weitere Kirchen, beispielsweise das Bistum Hildesheim und die Evangelisch-reformierte Kirche beteiligen sich daran. Bundesweit wird diese Kampagne unter anderem von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gefördert.

BU: Regionalbischof Dr. Detlef Klahr, Foto: Sprengel Ostfriesland-Ems) 

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