Was #AUSLIEBE gemeinsam gelingen kann
Die Diakonie in Deutschland begeht in diesem Jahr ihr 175-jähriges Jubiläum. Die Diakoniestiftung Osnabrücker Land hat aus diesem Anlass und unter dem Motto #AUSLIEBE in das DRK-Haus Bad Essen-Wittlage eingeladen. Das Jubiläum erinnert an den Theologen und Sozialpädagogen Johann Hinrich Wichern, der im September 1848 in Wittenberg 500 Kirchenvertreter mit einer leidenschaftlichen Rede zum diakonischen Engagement vor Ort aufrief. 175 Jahre später begrüßte Frieder Marahrens, Mitglied der Diakoniestiftung, als stilechter Johann Hinrich Wichern die rd. 60 Gäste am Eingang zum festlich geschmückten DRK-Saal. Der aufrüttelnde Vortrag kam an diesem Abend von Professor Dr. Felix Osterheider. Weniger Bürokratie, mehr ökumenische Zusammenarbeit, Flexibilität bei Strukturen und Formaten waren einige der Punkte, die er der Zuhörerschaft mit auf den Weg gab. Außerdem plädierte er für Offenheit, sich mit den Lebensentwürfen der Generation Y und Z zu beschäftigen. Für diese Altersgruppe der 19 bis 34-Jährigen hätten Werte wie Vertrauen, Gesundheit, Familie und Freiheit eine große Bedeutung, zitierte Osterheider aus der Studie „Junge Deutsche“. Der Impulsvortrag bot ausreichend Stoff, um im Anschluss über aktuelle Herausforderungen und die Zukunftsperspektiven von Diakonie und Kirche zu diskutieren.
Die Veranstaltung fand im DRK – Haus bei der Wittlager Mahlzeit statt, die im vergangenen Jahr den Doris-Janssen-Reschke-Preis der DiakonieStiftung Osnabrücker Land gewonnen hatte, erläuterte Doris Schmidtke, Pastorin i.R. und Initiatorin des Preises der DiakonieStiftung. Herzlichen Dank und Applaus für die ausgezeichnete und freundliche Bewirtung durch das ehrenamtliche Team des DRK gab es von allen Seiten. Auch Regionalbischof Friedrich Selter lobte das Engagement der Wittlager Mahlzeit und dankte der DiakonieStiftung für die Einladung und ihre erfolgreiche, beeindruckende Arbeit. Die Mitglieder des Kuratoriums hatten zuvor die finanzielle Situation, die ökumenische Weihnachtsspendenaktion und weitere Projekte der Stiftung vorgestellt. Namensgeberin des Diakonie-Preises, Doris-Janssen-Reschke, habe immer durch klare Worte deutlich gemacht, dass Kirche an der Seite der Menschen in Not zu stehen habe, so der Regionalbischof. Dieser Forderung komme der Preis in jeder Hinsicht nach, weil er unbürokratisch und schnell lebensnahe und kreative Initiativen vor Ort unterstütze, die leicht weiterverbreitet werden könnten. Doris-Janssen-Reschke war als erste Frau in der Landeskirche Hannovers von 1998 – 2007 Landessuperintendentin im Sprengel Osnabrück und Vor-Vor-Vorgängerin von Regionalbischof Friedrich Selter, der das Amt seit 2021 innehat. Seit 2019 lautet der Titel Regionalbischof.
Alle zwei Jahre lobt die DiakonieStiftung Osnabrücker Land den Doris-Janssen-Reschke-Preis aus. Die dritte Bewerbungsrunde des Diakoniepreises (in Höhe von 2.000 €, 1.000 € und 500 €) läuft bis zum 8. April 2024, die Preisverleihung findet im Herbst 2024 statt. Bewerben können sich Kirchengemeinden und Einrichtungen, Gruppen und Initiativen aus dem Osnabrücker Land mit diakonischen Projekten, die hauptsächlich von Ehrenamtlichen getragen werden und zum Nachahmen anregen. Die DiakonieStiftung Osnabrücker Land arbeitet ausschließlich ehrenamtlich und mit vielen Unterstützer*innen zusammen. Zu den Partner*innen gehören u.a. die DiakonieStiftung Osnabrück, die Caritas Stiftung Horizont, die Kirchengemeinden und die Tafeln.
(Text und Bild: Sprengel Osnabrück, Brigitte Neuhaus)