„Bewahrung der Schöpfung - Auftrag für Kirche und Landwirtschaft gemeinsam“

Nachricht 20. November 2024

„In der Bibel gibt es leider keinen Musterpachtvertrag“.

Bewahrung der Schöpfung als gemeinsamer Auftrag für Kirche und Landwirtschaft - so die zentrale These des Agrardialogs im Sprengel Osnabrück. Dazu eingeladen hatten der Sprengel Osnabrück der Landeskirche Hannovers mit der Landwirtschaftskammer und dem Landvolk Niedersachsen nach Varrel im Landkreis Diepholz. Moderiert von Dr. Bettina Siegmund, Vorsitzende des Umwelt- und Bauausschusses der Synode der ev.-luth. Landeskirche Hannovers brachte die Veranstaltung rd. 80 Kirchenvorstände und Pächter an einen Tisch, um gemeinsame Herausforderungen und gesetzliche Rahmenbedingungen zu diskutieren. Im Besitz der Landeskirche befinden sich 44.000 Hektar Land. Die Verpachtung obliegt den jeweiligen Kirchenvorständen und mit der Pacht werden zum Beispiel Pfarrstellen ausfinanziert.

Erkenntnisse und Ergebnisse des Agrardialogs:
•   Kirche und Landwirtschaft betonen die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zur Bewahrung der Schöpfung.
•  Gleichzeitig gibt es unterschiedliche Erwartungen an die Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Flächen. „In der Bibel gibt es leider keinen Musterpachtvertrag“. (Oberlandeskirchenrat Adalbert Schmidt, Immobilien und Umweltschutz im Landeskirchenamt).
•    Praktische Herausforderungen für Landwirte bleiben die umfangreiche Dokumentation und gesetzlichen Vorgaben, wie Junglandwirt Sören Mohrmann betonte.
•    Der Agrardialog als Austauschformat mit den Praktikern der Landwirtschaft wird ausdrücklich begrüßt (Theo Runge, Landvolk-Vorsitzender)
•    Bereitschaft für freiwillige Maßnahmen zum Natur- und Artenschutz der Landwirte ist da, diese Bereitschaft braucht aber auch Unterstützung ( Sören Mohrmann, Landwirt).
•    Für die Unterstützung solcher freiwilliger Maßnahmen der Landwirte wären Sponsoren oder Pachterleichterungen denkbar (Björn Rohloff,  Stiftung Kulturlandpflege Niedersachsen).
•    Dialog fortsetzen: Fortführung des Dialogs in den Kirchengemeinden und zur Umsetzung von Umweltprojekten, auch wenn dies geringere Pachteinnahmen bedeutet (Regionalbischof Friedrich Selter).

Es geht nur gemeinsam ist der Regionalbischof sicher: „Die Herausforderungen, vor denen die Beschäftigten in der Landwirtschaft stehen, sind komplex und scheinen in Teilen unvereinbar zu sein. Das haben wir vor ein paar Wochen beim Generalkonvent, dem Treffen aller Pfarrpersonen im Sprengel Osnabrück, deutlich vernommen. Wir haben auch gelernt, dass Kirche und Landwirtschaft vor einem ähnlichen Anpassungsprozess stehen."