Doris-Janssen-Reschke-Preis 2024 für fünf diakonische Initiativen

Nachricht 13. September 2024

Sinn erfahren - anderen zum Segen werden

Fünf nachahmenswerte diakonische Initiativen hat die DiakonieStiftung im Osnabrücker Land Anfang September mit dem Doris-Janssen-Reschke-Diakoniepreis ausgezeichnet. Alle zwei Jahre lobt sie diesen Preis aus. Das Ziel: Motivation für weitere diakonische Projekte und ein Herz für den Nächsten.

In der voll besetzten Johannes-der-Täufer-Kirche in Hilter hob Rita Steinbreder in ihrer Laudatio für jede Initiative die hohe Bedeutung der Erfahrung von Selbstwirksamkeit, Wertschätzung und Wahrnehmung hervor. In dem Moment, wo Menschen einen Sinn in ihrem Tun finden, sind sie ansprechbar und bereit sich zu engagieren, so auch die Erfahrung von Annegret Vorwald, die eine Gruppe von Seniorinnen im  Paul-Gerhardt-Heim, GMHütte dazu motivieren konnte, für andere wieder zur Häkel- oder Stricknadel zu greifen. Darin sahen die weit über 80-jährigen Bewohnerinnen einen Sinn und fanden Spaß daran.

Es gab so viele gute Ideen, dass die Jury zwei 1. Preise und drei 2. Preise vergeben hat. „Mitten unter uns leben Menschen in Not, mehr oder weniger sichtbar. Der Doris-Janssen-Reschke-Preis der DiakonieStiftung würdigt die vielen kleinen Initiativen, in denen Menschen anderen zum Segen werden. Insofern unterstützt sie genau die tätige Nächstenliebe, von der auch Jesus Christus spricht“, findet Regionalbischof Friedrich Selter. Und Doris Schmidtke, Pastorin i.R., ergänzt für die DiakonieStiftung Osnabrücker Land: "Unser Preis ist ein wirklicher Gewinn für alle: Gebende, Empfangende und die ganze Gesellschaft“. Viele Gründe zum feiern also. Zunächst in der vollen Johannes-der-Täufer-Kirche in Hilter, anschließend bei herrlicher Sonne auf dem Gelände der Kirche.

Die Preisträger*innen des Doris-Janssen-Reschke-Preis 2024

Zwei 1. Preise – je 1.000 €
1. Preis: Frühstück für alle – Kirchengemeinde St. Johannis, Bramsche
Sieben Frauen aus der Gemeinde zwischen 60 und 78 Jahren bereiten seit September 2022 jeden Dienstag ein Frühstück vor. Von 9.00 bis 10.30 steht das Büfett für 40 bis 60 Gäste bereit mit viel frischem Obst und Salat. Die Mehrzahl der Gäste sind alleinlebende ältere Frauen. Es gibt einen Achtertisch, an dem überwiegend über 90-jährige Frauen sitzen. Mittlerweile haben sich unter den Gästen auch Freundschaften entwickelt.
Ansprechpartner*in
Anne Christ-Schneider, Anne Christ-Schneider, Tel. 0176-54442389
Pastor Markus Unterderweide, Pastor Markus Unterderweide, Tel. 05461-3443

1. Preis: Seniorinnen handarbeiten für Waisenkinder - Paul-Gerhardt-Heim, Georgsmarienhütte
Bewohnerinnen des Paul-Gerhardt-Heimes arbeiten das ganze Jahr für Weihnachtspäckchen, die für Waisenkinder in entlegenen osteuropäischen Regionen bestimmt sind: Sie häkeln und stricken Schals, Federmappen und Socken. Angeleitet und unterstützt werden sie dabei durch Mitarbeiterinnen des PGH, die dann in ihrer Freizeit die gestrickten Teile konfektionieren und die Päckchen packen. Zu Weihnachten 2023 wurden 176 Kartons gepackt.
Ansprechpartner*in:
Annegret Vorwald, Osterbrink 1, 49170 Hagen a.t.W. Tel. 0174 4838008 oder 05401 99687

Drei zweite Preise – je 500 €

2. Preis: Balsam für die Seele – Ehrenamtliche feiern Andachten in Pflegeeinrichtungen, Südregion des Kirchenkreises Melle-Georgsmarienhütte
Sechs Frauen haben an einer intensiven Fortbildung teilgenommen und sind ehrenamtlich seit zwei Jahren in unterschiedlichen Senioren-Einrichtungen in den 5 Kirchengemeinden im Einsatz. Ziel ist es, Menschen in Senioreneinrichtungen verlässlich seelsorgerlich zu begleiten. Bewohner*innen und Mitarbeitende der Einrichtungen schätzen den ehrenamtlichen Dienst, Pastori*nnen der Region sind dankbar.
Ansprechpartnerin:
Pastorin Gesine Jacobskötter, Brunnenstr. Bad Rothenfelde, Pastorin Gesine Jacobskötter

2. Preis: Gemeinsam gegen einsam – Tütengrüße und Heiße Nadeln in Georgsmarienhütte
Aus kleinen Anfängen von zwei ehrenamtlichen Frauen zu Weihnachten 2020 in Kloster Oesede ist eine ökumenische Aktion in der gesamten Stadt Georgsmarienhütte geworden: Zu den Feiertagen werden kleine Überraschungstüten mit einem Kartengruß an die Bewohner*innen der Senioreneinrichtungen der Stadt verteilt. Die Handarbeitsgruppe „Heiße Nadeln“ häkelten zu Weihnachten 2023 rund 250 Glückswürmer und formulierten Segensverse, die dazu gelegt wurden.
Ansprechpartnerin:
Jutta Olbricht

2. Preis: Lesekreis im Christlichen Seniorenstift Melle - Ehrenamtliche aus den Gemeinden St. Petri, Paulus und Marien, Melle
Die 16 Mitglieder des Lesekreises lesen wöchentlich Geschichten, Gedichte und Besinnungen im Christlichen Seniorenstift Melle und in der Tagespflege vor und singen mit den Bewohner*innen. Alle drei Monate treffen sie sich, um einen Terminplan zu erstellen und sich über Kritik und Verbesserungsvorschlägen auszutauschen. Zum Gemeindefest im Sommer 2023 veröffentlichte der Lesekreis eine Broschüre „Lesestoff“. Jede Frau hat ihre Lieblingsgeschichte dort eingebracht.
Ansprechpartnerin:
Stephanie v. Bar, Stefanie von Bar, Tel. 05422 / 6369, Mobil 0173/5704998

(Text und Fotos: Brigitte Neuhaus, Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel OSnabrück)